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Satellite Office wirft den Rettungsring

22. Juli 2021

Interview mit Dominik Bornewasser – direkt aus der Eifel
Dominik Bornewasser, Direktor des Düsseldorfer Satellite Offices, ist ins Katastrophengebiet Eifel gefahren. Ein Sprinter wurde ihm dankenswerterweise von unserem Geschäftspartner Reintjes Gebäude und Systemtechnik zur Verfügung gestellt. Nach dem Einkauf bei der Metro ging es vollgepackt mit Hygieneartikel wie Zahnbürsten, Seifen, Feuchttüchern, Windeln und auch frischer Wäsche sowie Taschenlampen, diversen Arbeitsmaterialien und kartonweise Lebensmitteln auf den Weg nach Nideggen. Dort erwartete ihn Uta Raasch, Modedesignerin mit eigener TV-Show und jetzt Initiatorin und Koordinatorin der Hilfsaktion. Über diesen direkten Kontakt vor Ort stellen wir sicher, dass wirklich jeder Artikel bei den Bedürftigen ankommt.

Herr Bornewasser, Sie sind gestern Morgen nach Nideggen aufgebrochen. Wie war die Fahrt und Ihr Eindruck dabei?
Dominik Bornewasser: „Wir sind viel später als geplant, erst gegen Mittag losgefahren. Sehr lange haben wir gepackt damit wir so viel wie möglich mitnehmen konnten. Ich bin mit einem mulmigen Gefühl gestartet, wusste nicht, was mich erwartet. Gepaart mit einer riesigen Portion Respekt und Demut.“

Was haben Sie vor Ort erlebt?
Dominik Bornewasser: „Man kommt ins Krisengebiet direkt nicht rein, es ist alles abgeschirmt. Die Menschen vor Ort erzählen aber sehr schlimme Geschichten, die Medienberichte decken genau das, was die Anwohner erzählt haben. Wir waren dann froh, als wir Uta Raasch entdeckten und sie uns an die richtige Stelle leitete.“

Wie ist Ihr Eindruck von der Situation?
Dominik Bornewasser: „Es ist vor Ort alles extrem gut organisiert. Der Gasthof Haus Mühlbach in Nideggen-Abenden hat sich zum Verteilzentrum erklärt, der Gastwirt hat den Innenraum zur Verfügung gestellt, Helfer ordnen und sortieren dort die Sachspenden. Der Fluss Rur, der normalerweise ein Rinnsal ist, war immer noch voller Wasser und hatte nach wie vor eine unglaubliche Strömung. Die Menschen vor Ort sind sehr dankbar für Sachspenden. Es kann dort momentan nichts selbst besorgt werden. Zahnbürsten, Haarbürsten, Hygieneartikel alles fehlt. Die Fragen dort sind zum Beispiel: Womit wickele ich heute Abend mein Baby. Ein riesiges Problem ist auch, dass die Elektrik in dem Krisengebiet nicht mehr funktioniert.“

Was wird vor Ort aktuell am meisten gebraucht?
Dominik Bornewasser: „Es fehlen ganz akut Stromaggregate. Die Menschen dort sind auf Generatoren und Gaskocher angewiesen. Es mangelt auch an banalen Dingen wie Arbeitshandschuhe, Taschenlampen, Batterien und Sonnenhüte. Zudem an ohne Kochaufwand zu verzehrenden Lebensmitteln. Die Gemeinden Erftstadt und Schleiden haben Spendenkonten ins Leben gerufen. Dort wird ohne Zeitverlust von den Bürgermeistern das Nötigste gekauft. Es ist wirklich beeindruckend, wie schnell und pragmatisch hier geholfen wird. Jeder Cent geht definitiv an Bedürftige bzw. es werden davon sofort Dinge gekauft, die dringend gebraucht werden.“

Was ist Ihnen noch zu Ohren gekommen?
Dominik Bornewasser: „Plünderung ist ein großes Thema. Das ist wohl schon mehrmals in den letzten Tagen vorgekommen, daher verlassen viele ihre zerstörten Häuser nicht. Wenn sie durch Rettungskräfte aufgefordert werden, ihr Haus zu verlassen, schlafen Sie zum Teil im Vorgarten, um ihr Eigentum zu schützen. Wohnmobile werden übrigens auch gebraucht, für die Menschen, die die Region nicht verlassen möchten.“

Werfen auch Sie einen Rettungsring!
Und jetzt kommen Sie ins Spiel: Lassen Sie uns gemeinsam viele kleine Rettungsringe werfen.

Ich freue mich auf eine gemeinsame Hilfsaktion in Kooperation mit Uta Raasch. Mein Wort, jeder Cent, jede Spende kommt an. Wir halten Sie über unsere sozialen Kanäle informiert.

Ihre Anita Gödiker

Konten für Soforthilfe:
Stadt Erftstadt
IBAN DE20 3705 0299 0190 2794 2
BIC COKSDE33XXX
Stadt Schleiden
IBAN DE02 3825 0110 0003 1002 94
BIC WELADED1EUS
Verwendungszweck bei beiden Konten: Spende Hochwasser / 841400000
Spendenquittung anfordern mit Angabe Name und Adresse.