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Liebevolle Detailarbeit: Prächtiger Originalstuck für KUD15 GLORIA BERLIN

07. September 2020

Prächtiger, bauzeitlicher Originalstuck für das neue Satellite Office  „KUD15 Gloria Berlin“

Wir arbeiten und gestalten fieberhaft an der Eröffnung des neuen Satellite Offices Workspace im „KUD15 Gloria Berlin“ an der Berliner Gedächtniskirche. Schon Ende September 2020 ist es soweit. Das Gloria Berlin ist ein prächtiges Gründerzeithaus, das Geschichten erzählt und den Swing vom alten Berlin spüren lässt. Anita Gödiker: „Das ist ein Projekt, dafür schlägt mein Herz. Die vielen schönen, bauzeitlichen Stilelemente wie Schiebetüren, Kachelöfen, Erker, Stuckdecken sowie die kleinen Balkone in Richtung Ku’damm – werden original wiederhergestellt. Das ist ein Geschenk. Die bauzeitliche Farbgebung wird aktuell im Gebäude wiederhergestellt. Es ist grandios“, so die Geschäftsführerin von Satellite Office begeistert.

Anita Gödiker gab uns auch den Tipp, mit Jens Richter, Eigentümer der Firma „Richter Stuck und Spezialbau GmbH“ zu sprechen. Ein wahrer Künstler seiner Zunft, der die aufwändigen Ornamente und die feinen Stuckdecken originalgetreu wieder hergestellt hat. Jens Richter ist ausgebildeter Stuckateurmeister und staatlich geprüfter Restaurator im Stuckhandwerk – seit fast 30 Jahren. Er arbeitet mit seinem bis zu 6-köpfigen Team seit über einem halben Jahr an dem seltenen Projekt. „Die Aufgabe war, über 600 qm Stuckdecken wieder zum Leben zu erwecken. Es sind drei Sorten von Stuckdecken, alle drei sehr aufwändig“. Vorab mussten von den 600 qm großen Deckenflächen die Schmutzschichten der letzten Jahrzehnte vorsichtig abgetragen werden. „Es waren bis zu fünf Hartschichten Schmutz auf den Decken, die haben wir mit einem Dampfstrahler vorsichtig abgetragen um die wertvollen Farben und Ornamente darunter nicht zu zerstören.“ Die Deckenmalerei und die Bronzierungen herauszuarbeiten, sei eine ganz besondere Herausforderung gewesen. Jens Richter: „Für mich gibt es ein ganz besonderes Highlight in dem Projekt: In einem Raum befindet sich eine Stuckdecke, die aussieht wie aus Holz. Das war aber alles Gipsstuck. Vom Handwerk her war das der aufwändigste Raum. Es gab dort auch einen Wasserschaden, da musste viel neu gemacht und ergänzt werden.“ Jens Richter berichtet weiter von umlaufenden, ornamentierten Eckwouten in drei verschiedenen Sorten: Akanthusblättern, ornamentierte Kartuschen und kleinen Konsoleneckwouten. Sämtliche Räume sind mit ornamentierten Deckenspiegeln versehen in Formen von Kassetten und Kreisen.

Wie muss es sein, schon bald unter so historischen, handwerklich aufwendigen Decken zu arbeiten? Denkt später jemand daran, dass so viel handwerkliche Kunst, Liebe zum Detail und Herzblut alleine in die Restauration der Decken gesteckt wurde? Ich jedenfalls werde öfter den Blick nach oben werfen und an Jens Richter denken, der diesen „Himmel“ für uns geschaffen hat!