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Über einen Automobil-Professor, der am liebsten mit dem Radl fährt

07. September 2020

Ein Gespräch über Lebensqualität, Statussymbole und die Trends der urbanen Bevölkerung

Das heutige Interview für Satellite Office überrascht und löst sich schnell von allen vorbereiteten Fragen. Ich dachte, wir sprechen über Flottenmanagement, Kostenoptimierung und Firmenwagen-Regelungen. Darüber haben wir aber nur am Rande gesprochen. Vielmehr haben wir über Lebensqualität durch Mobilität, nicht mehr vorhandene Statussymbole und die Trends der urbanen Bevölkerung gesprochen. Doch der Reihe nach. 

Dr. Roland Vogt ist Professor an der Hochschule für Ökonomie und Management in München (FOM). Nach seinem Maschinenbau- und Fahrzeugtechnik Studium in München absolvierte Vogt zunächst ein MBA-Studium, bevor er an der University of Plymouth promovierte. Berufliche Erfahrungen sammelte er unter anderem als Leiter der strategischen Organisation bei der Tüv Süd Auto Service GmbH sowie als Geschäftsführer bei der FleetCompany GmbH. Parallel zur Lehre an der FOM ist der gebürtige Münchner und Spezialist für Flotten- und Mobilitätsmanagement beratend für das Dr. Roland Vogt zegemo Zentrum für geschäftliche Mobilität und als Geschäftsführer der Unternehmensberatung fleetcompetence Deutschland GmbH tätig. 

Sein Büro hat Professor Roland Vogt bei Satellite Office in München. In der liebevoll restaurierten, historischen Alten Hopfenpost, direkt am Rundfunkplatz, gleich beim Hauptbahnhof. Mit Fahrradstellplätzen und Tiefgarage. Für den Professor ein idealer Standort. Denn vernetzte Mobilität ist sein Thema: Car Sharing, Privatauto, Firmenwagen, Rad, Zug, Flugzeug, Tram. „Es ändert sich gerade ganz gewaltig etwas in unserem Mobilitätsverhalten. Auch Unternehmen stellen sich die Frage, wie die zukünftige Mobilität aussehen wird. Der Trend geht dahin, den Ausnutzungsgrad und damit die Wirtschaftlichkeit vorhandener Fahrzeuge zu erhöhen. Zum Beispiel durch geteilte Firmenautos“ berichtet Vogt. Tagsüber werden verschiedenste Fahrten für die Firma getätigt. Abends können Mitarbeiter gegen eine Gebühr den Wagen privat fahren. Auch bei der Geschäftsreiseplanung werden immer mehr Verkehrsmittel vernetzt: Mit dem Zug von München nach Frankfurt, am Hauptbahnhof aufs Rad, zum ersten Termin. Danach in ein Car-Sharing-Auto steigen und zum nächsten Termin fahren. Dann zum Bahnhof zurück, Fahrzeug abstellen und wieder in den Zug. „Ich teste derzeit verschiedene Apps, die nicht nur die Buchung verschiedener Fahrzeuge in einer Anwendung ermöglichen sondern auch die Abrechnung. Das ist ein großer Schritt“ so der Professor. 

Professor Vogt selbst lebt die vernetzte Mobilität: Er fährt mindestens drei Mal in der Woche mit dem Fahrrad zur Arbeit. Seine Fahrstrecke nach München City beträgt mehr als eine Stunde. „Das Fahrradfahren ist für mich ein Stück Lebensqualität. Bei jedem Wetter. Aber danach möchte ich vernünftig duschen und mich für meine Termine frisch machen. Daher waren die Duschen im Satellite Office ein entscheidendes Kriterium“ so der passionierte Radler. Schon während seines Studiums setzte der heutige Fahrzeugtechnik-Ingenieur auf das Fahrrad. „Häufig hatte ich gar kein Auto. Und das nicht nur aus finanziellen Gründen“. Es gäbe in Großstädten schlichtweg kaum Parkplätze und der Innenstadtverkehr sei zeitraubend. Auch von den heutigen Studierenden käme kaum einer mit dem Auto. „Für die urbane Bevölkerung ist ein Auto heute auch kein Status Symbol mehr“ berichtet Professor Vogt. Es geht mehr um zeitliche und wirtschaftliche Rentabilität. Und um bequemes Reisen. So fährt er von München nach Frankfurt mit dem Zug, weil das angenehmer und schneller ist als das Flugzeug während er von München nach Leipzig lieber fliegt, denn mit dem Zug ist dies für ihn eher ungünstig. 
Große Freude bereitet Professor Vogt sein Lehrstuhl an der FOM München. „Nach zwanzig Jahren in verschiedenen Geschäftsführerpositionen in großen und kleineren Unternehmen freue ich mich, meine Erfahrungen aus der Praxis weitergeben zu können. Und – ganz der modernen Mobilität geschuldet – befindet sich die FOM auch in Laufnähe zu seinem Büro bei Satellite Office in der Alten Hopfenpost. Für seine Unternehmensberatung sei jedoch auch die gute Adresse wichtig. „Es ist ein Renommee wo und auch wie man seine Kunden empfängt. Alles hier im Satellite Office ist schön gemacht. Ich buche gerne die Besprechungsräume oder sitze mit Kunden und Studierenden in der Cafeteria“. Die Gesprächsatmosphäre sei dort sehr angenehm.

Wenn Professor Vogt ein Auto wäre, welches wäre er? lautet meine letzte Frage. Er überlegt kurz und zählt auf: flexibel, stark, hochbeinig und einen Fahrradträger für Fahrten ins Grüne müsse er haben. Außerdem sollte er verschiedene Bedürfnisse abdecken, bei Sonne ein Cabrio sein, bei Fahrten in den Urlaub viel Platz bieten und für die Stadt ein kleines, wendiges Auto sein. „Ein Volvo, Elekro, SUV, Cabrio wäre ich!“ Leider gibt es dieses Auto noch nicht, aber Professor Vogt ist sicherlich nicht der Einzige, der auf ein solches Fahrzeug wartet! 

Vielen Dank für das spannende Gespräch! 


Das Interview führte Annette Kissing für Satellite Office.